Die Kirche Zur Kreuzerhöhung

Gründung des Ortes und der Gemeinde Theresienfeld

1763 wurde auf Anordnung von Kaiserin Maria Theresia der Plan für die Anlage einer neuen Siedlung im nördlichen Steinfeld ausgearbeitet. Um die Kultivierung zu ermöglichen, musste ein Kanal von der Piesting in Wöllersdorf gegraben werden, dessen Wasser den neuen Ort versorgte. Auch die ersten fünf Häuser wurden erbaut und Probeäcker angelegt. In den nächsten Jahren entstanden insgesamt 50 Bauernhäuser und 13 Kleinhäuser entlang der Triester Reichsstraße. Ungefähr die Hälfte der ersten Siedler in der "k.k. Ackerbaukolonie Theresiafeld" stammte aus Tirol (Imst und Nassereith). Die Kaiserin sorgte aber nicht nur für die materiellen Bedürfnisse der Bewohner, sondern auch für deren geistliche Betreuung. 1767 wurde in Anwesenheit von zwei Töchtern der Kaiserin der Grundstein für die Pfarrkirche gelegt. Am 22.Oktober 1768 nahm dann Maria Theresia selbst an der Einweihung der Pfarrkirche Zur Kreuzerhöhung durch den Wiener Neustädter Bischof Ferdinand von Hallweil teil. Sie stattete sowohl die Kirche als auch die Pfründe der "landesfürstlichen Patronatspfarre" mit eigenem Grundbesitz aus und ließ auch den Pfarrhof und eine einklassige Volksschule errichten.

Chronik und Baugeschichte der Kirche

1767 Oktober, Baubeginn durch den Wiener Baumeister Gerl im spätbarocken Stil. Während der Bauzeit starke Beschädigungen durch ein Erdbeben im Februar 1768.

1768 Oktober, Fertigstellung und Einweihung der Kirche.

1842 Renovierung von Dach und Kirchenverputz.

1868 Versetzung der Kanzel an die heutige Stelle und weitere Renovierungen zur Jahrhundertfeier.

1895 Restaurierung der Deckenmalerei und Renovierung von Altar und Kanzel durch Pfarrer Jakob Bauer

1899 Das Turmkreuz der Kirche wurde durch einen Ballon zerstört. Auf Kosten des Balloneigentümers wurde eine neues Turmkreuz angebracht.

1926 Das elektrische Licht wurde eingeleitet, Pfarrer Gebetsberger ließ den Hochaltar auf eigene Kosten renovieren.

1960 - 1978 Große Instandsetzungsarbeiten an der gesamten Substanz der Kirche nach den Schäden des Weltkrieges.

1985 Generalsanierung der Orgel

2000/2001 Größte und gründlichste Innenrenovierung der Kirche nach vorhergehender Trockenlegung des Mauerwerks.

2011 Fassadenrenovierung von Kirche und Pfarrhof

2017 Umbau des Pfarrhofes mit Vergrößerung des Gruppenraumes

2017/2018 Festjahr zur 250. Wiederkehr von Grundsteinlegung der Kirche (1767) und Weihe der Kirche (1768) mit zahlreichen Veranstaltungen

2018 Zum Abschluss des Festjahres weiht der Erzbischof von Wien, Christoph Kardinal Schönborn, im Rahmen einer festlichen Eucharistiefeier am 9. Dezember 2018 den neuen Volksaltar und segnet den neuen Ambo.

Die Kirche von Theresienfeld ist dem heiligen Kreuz geweiht. Das Patrozinium ist am 14.September. Das Fest der Kreuzerhöhung hat seinen Ursprung in Jerusalem, wo man am Tag nach dem Weihefest der Grabeskirche, am 14. September 335, dem Volk das heilige Kreuz zur Verehrung darbot. Gemäß einer Legende soll am 14. September 320 die Kaiserin Helena das Kreuz Christ aufgefunden und durch ein Wunder identifiziert haben.

Mit der Gründung der Pfarre Zum Guten Hirten im Steinfeld am 1. Jänner 2017 wurde die Kirche zur Filialkirche für die Teilgemeinde Zur Kreuzerhöhung.

Beschreibung

Spätbarocke Saalkirche mit Westturm, der Turm mit Zwiebelhaube. Der Haupteingang befindet sich unter dem Turm an der Westseite. Die Kirche hat mehrere Zubauten. Im rechten Anbau nach dem Haupteingang befindet sich heute eine Wochentagskapelle.

Die Kirche ist 28m lang, 13m breit (ohne Zubauten) und 19m hoch, Turmhöhe 28m.

Hochaltar und Kanzel stammen vermutlich aus der Wiener Neustädter Vorstadtkirche. Über dem Hochaltar ist ein großes Holzkreuz mit einem geschnitzten Corpus Christi angebracht, das von einem Tiroler Künstler stammt. Am Altarabschluss oben befindet sich ein prächtig gestaltetes "Auge-Gottes". Am Altartisch steht ein barocker Tabernakel, rechts und links davon befinden sich je ein Reliquienbehälter, die von einem Engel flankiert sind. Links neben dem Hochaltar zeigt ein großes Gemälde die heilige Familie. Auch die Decken sind reich und hochwertig bemalt. Es gibt zwei Seitenaltäre, wobei der linke ein Marienaltar ist und der rechte ist der heiligen Theresia von Avila gewidmet.

Hinten im Hauptschiff befinden sich zwei kostbare barocke Beichtstühle. Sie stammen von der Stadtpfarre St. Peter in Wien. Das Fenster im Presbyterium zeigt den hl. Josef und das Jesuskind. Die beiden Glasfenster im Kirchenschiff stellen die Heilige Familie (links) und die Unbefleckte Empfängnis (rechts) dar. Bei den 14 Kreuzwegbildern an den beiden Wänden des Kirchenschiffes handelt es sich um Ölfarbdrucke aus dem Jahr 1863. Über dem Haupteingang befindet sich die Empore mit der Orgel. Im Schiff vorne links steht ein Taufbecken mit der Darstellung der Taufe Jesu. Beim Haupteingang befinden sich rechts und links schön bemalte Holzstatuen: links der heilige Judas Thaddäus und rechts der heilige Antonius mit dem Jesuskind.

Ursprünglich gab es im Turm vier Glocken, wovon drei den beiden Weltkriegen zum Opfer fielen. Nur die kleinste Glocke, ein Geschenk der Kaiserin Maria Theresia, blieb erhalten. Nach dem Krieg wurden zwei größere Glocken gekauft, somit hat die Kirche wieder insgesamt drei Glocken.

Pfarrhof und Pfarrfriedhof

Rechts neben der Kirche befindet sich der spätbarocke Pfarrhof. Kaiserin Maria Theresia ließ ihn zusammen mit der Kirche erbauen. Zwischen Kirche und Pfarrhof steht ein bronzenes Denkmal der Kaiserin.

Der Pfarrfriedhof lag ursprünglich hinter der Kirche. Ab 1827 wurde er an das Ende der heutigen Kirchengasse verlegt und danach mehrfach erweitert. In der Mitte gegenüber dem Eingang steht die von Pfarrer Josef Widmayer gestiftete Friedhofskapelle, die erst vor kurzem renoviert wurde.